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Meinungsäußerung

Klimawandel und CO2-Ausstoß in Deutschland

Klimawandel und CO2-Ausstoß in Deutschland

Dass die stetige Erhöhung der durchschnittlichen Jahrestemperaturen weltweit mit dem Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2, Methan usw. zusammenhängt und so den Klimawandel mit beeinflusst, ist wohl hinreichend wissenschaftlich begründet. Welchen Anteil am Ausstoß von Treibhausgasen dabei die Natur selbst veranlasst (z.B. Vulkane) ist unklar. Welcher menschengemacht und damit beeinflussbar ist, dürfte rechnerisch ermittelbar sein.

Bekannt ist aber auch, dass es auf der Erde viele Pflanzen wie z.B. auch Bäume gibt, für die CO2 existenziell ist. Bei einer Bewertung gehört dies mit auf die Waagschale, zur Beurteilung des Gleichgewichts zwischen Natur und Mensch. Mehr Wald bedeutet somit auch mehr notwendiges CO2 zum Leben der Natur.

Im Nachfolgenden geht es jedoch um den von Menschen gemachten Ausstoß von Treibhausgasen, da wir Menschen diesen erzeugen und dessen Umfang beeinflussen können und müssen. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Grüne Parteien reklamieren diese Erkenntnis jedoch allein für sich. Dabei haben Wissenschaftler und Ingenieure bereits seit über hundert Jahren diesen Zusammenhang erkannt und darauf hingewiesen. Sicher ist bis heute politisch zu wenig zur Vermeidung bzw. Reduzierung von Treibhausgasen getan worden, auch unter grüner Regierungsbeteiligung. Zudem ist die Umsetzung dieser Erkenntnisse am auch nachvollziehbaren Verlangen der Menschen nach immer mehr Wohlstand, viel zu kurz gekommen.

Deshalb sollten jetzt erst einmal Fakten zum CO2-Ausstoß genannt werden:

  1. 58,2% in der Welt haben die ersten fünf Länder China, USA, Indien, Russland und Japan zu verantworten.
  2. 14,8% die nächsten 11 Länder, die Deutschland mit 1,8% anführt (von 1,8% bis 1,1%).
  3. 27% verteilen sich auf den Rest der Länder in der Welt.
  4. 1,8% des CO2 – Ausstoß von Deutschland in der Welt verteilen sich:
  5. 71,7% auf die Wirtschaft, davon Energiewirtschaft 37,8% und die Industrie 20,7%
  6. 18,1% auf den Verkehr (Wirtschaft)
  7. 10,2% auf die privaten Haushalte
  8. Die CO2 – Emission in den privaten Haushalten wiederum setzt sich zusammen aus:
  9. 36% Wohnen
  10. 26,6% Individualverkehr
  11. 13% Sonstige Produkte
  12. 12,3% Ernährung
  13. 12,2% Übrige Dienstleistungen

Weltweit werden 48.111 Mio. Tonnen (100%) Kohlendioxid-Äquivalenten menschenverursacht ausgestoßen. Davon hat Deutschland einen Anteil von 866 Mio. Tonnen (ca. 1,8%). Davon wiederum entfallen auf die Wirtschaft 621 Mio. Tonnen (ca. 72%). Der Ausstoß von CO2 beim Individualverkehr in Deutschland liegt bei 12,4 Mio. Tonnen (1,4%) (Quelle der Zahlen: Statistisches Bundesamt).

Durch den Ausstieg aus der Kernenergie und die mittelfristige Abschaffung der fossilen Brennstoffe, wird beim größten Erzeuger von Treibhausgasen der Wirtschaft in Deutschland angesetzt, was prinzipiell richtig ist. Inwieweit es allerdings bis zur Abschaffung fossiler Energieträger gelingt, andere, dauerhaft verfügbare Energieträger technologisch so zu erschließen, dass sie zur Deckung der Grundlast dienen können, ist nach wie vor offen. Die Deckung des Strombedarfs der deutschen Wirtschaft durch Importe aus fossilen Brennstoffen bzw. aus Kernenergie kann wohl nicht im internationalen Maßstab die richtige Lösung sein.

Wind- und Solarenergie können den steigenden Strombedarf, auch durch den beschlossenen Umstieg von Verbrennungsmotoren auf Elektroantriebe im Individualverkehr logischerweise nicht kontinuierlich decken.

Warum jetzt dennoch gerade von der Politik im Individualverkehr das große Einsparpotenzial beim CO2 – Ausstoß erkannt wird, erschließt sich mir, bei dem geringen Einfluss, nicht. Vor allem nicht, wenn die gesamte Energiebilanz von der Herstellung, über den Betrieb bis zum Entsorgen eines batteriegetriebenen Fahrzeuges betrachtet wird. Dies auch mit Blick auf die begrenzten Rohstoffe für die Herstellung von Batterien.

Deshalb sollten jetzt bereits alternativ vorhandene andere Antriebsmöglichkeiten für den Individualverkehr in den Fokus rücken. Wer jetzt die Entwicklung nicht verschläft wird zu den Gewinnern zählen. Hier sollte auch Gera sein Potenzial bündeln und seine Chance nutzen.

Dazu in einem folgenden Artikel mehr.

Gera, 26.07.2021
Dr.-Ing. Ulrich Porst