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Meinungsäußerung

Afghanistan und was nun?

Afghanistan und was nun?

In der Zeit vom 24. Dez. 1979 bis 15. Feb. 1989 hat die ehemalige Sowjetunion den dortigen demokratischen Kräften gegen die Taliban direkt vor Ort mit Militäreinsatz geholfen. Die Taliban wiederum haben in dieser Zeit Waffen aus dem „Westen“ erhalten, warum auch immer.

Vom 7. Oktober 2001, das heißt unmittelbar nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA, hat der Amerikaner erkannt das den demokratischen Kräften in Afghanistan geholfen werden muss. Die USA hat sich auch schnell an ihre Verbündeten erinnert und diese mit einbezogen.

Nun hat sich die USA und alle anderen Beteiligten nach knapp 20 Jahren im Sommer 2021 übereilt aus Afghanistan zurückgezogen. Es musste unbedingt der Unabhängigkeitstag der USA sein. Wissend der Schwäche der afghanischen Armee und der daraus folgenden Konsequenzen. Schon nach wenigen Wochen haben die Taliban eine große Zahl von Gebieten zurückerobert. Das was zu erwarten war. Wer dies nicht wahrhaben will, sollte mit ehemaligen Afghanistankämpfern aus Deutschland reden, die nach Auffassung unserer Politik ja nicht im Kampfeinsatz waren.

Die Medien berichten von dem Abzug der alliierten Truppen als wäre es normal und wundern sich nunmehr über Repressalien durch die Taliban. Dies konnte jeder normal denkenden Menschen vorausahnen, ohne Hellseher sein zu müssen.

Wo in der Vergangenheit zu dem Thema Afghanistan die Medien immer ihre Bewertung der Situation dazugegeben haben, so ist dies gegenwärtig ausgeblieben.

Kein Hinterfragen:

  • Was haben die 20 Jahre Afghanistan außer Leid und Elend für unser Soldaten und deren Angehörigen gebracht?
  • Wieviel sinnloses Geld wurde verpulvert?
  • Was hat das zur Stabilität des Nahen Ostens beigetragen?
  • Welche Schlussfolgerungen werden aus 20 Jahren sinnlosen Einsatz in Afghanistan gezogen?
  • Wem zieht man zur Verantwortung?

Unangenehme Fragen, aber doch berechtigte. Oder? Objektive Berichterstattung mit dem richtigen Einbringen als Journalist, konnte ich weder aus den fernseh -, rundfunk- und schreibenden Medien bis jetzt erkennen.

Werden wir von den Medien so dumm eingeschätzt dies nicht zu erkennen, oder wird diese Art der Berichterstattung vorgegeben? Als Ossi kennen wir das aus der Zeit vor 1990 zu gut. Deshalb hinterfragen wir auch mehr wie manch anderer.

Ich bin gespannt wie sich die Berichterstattung ändert. Erwarten tue ich es nicht. Dazu müsste man sich positionieren und wer aus den Medien macht das gerne gegen die herrschende Meinung.

Der 13.08.1961 war für Deutschland kein schöner Tag. Dazu positionieren sich allerdings alle Journalisten, wie auch immer.

Gera, 13.08.2021
Dr.-Ing. Ulrich Porst